«Eine spannende Arbeitswoche im Werkraum4»

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Die Stiftung zsge hat in ihrem «Report» einen Bericht über einen SeitenWechsel-Einsatz veröffentlicht. Der Werkraum4 der Stiftung zsge bietet ca. 50 Beschäftigungsplätze für Klient:innen der Sozialhilfe, die eine sinnvolle Tagesstruktur suchen oder gemeinnützige Arbeit leisten wollen. Es wird auch die Möglichkeit geboten, Geldbussen auf einfache Art und Weise in Form von gemeinnütziger Arbeit zu begleichen. Die Klient:innen werden dabei professionell angeleitet und betreut.

Annette Graber, Schulleiterin der Musikschule Konservatorium Letzi in Zürich, nutzte das Angebot der Stadt Zürich im Rahmen ihrer Weiterbildung einen SeitenWechsel in einer sozialen Institution zu absolvieren. Sie hat sich für einen Einsatz im Werkraum4 entschieden.

Lesen Sie hier einen Ausschnitt aus dem Bericht der Stiftung zsge:
Die «Intensivwoche» startete für Annette Graber in der Recyclingwerkstatt, wo sie in lebendigem Ambiente Elektroschrott in Handarbeit auseinandernehmen lernte. Danach wechselte sie ins Atelier, wo sie zu Beginn mit dem Falten unserer Panorama-Knife-Böxli beschäftigt war. Eine knifflige Arbeit, die Geduld und ein gewisses motorisches Geschick erfordert. Später durfte sie Klienten in der Arbeit direkt anleiten und ihnen zeigen, was sie selbst gelernt hat. Aber lassen wir Annette Graber ihren Eindruck selbst schildern:

«Ich durfte von Anfang an voll mitarbeiten. Ich arbeitete unter anderem mit einer Frau am selben Tisch zusammen, die ihren ersten Arbeitstag im Werkraum4 hatte und etwas verzweifelt war, dass sie hier gelandet war. Sie konnte es kaum fassen, dass sie sehr viele Stunden abarbeiten musste. Als Grafikerin sah sie sich bei uns völlig deplatziert, sie verstand nicht, dass sie mit ihrer Ausbildung «gezwungen» wurde, im Werkraum4 Taschen zu falten. Es war bewundernswert zu sehen, wie die Betreuungspersonen die Situation sofort erfassten, aktiv auf diese Frau zugingen und ihr im Rahmen der Möglichkeiten eine «speziellere» Arbeit zuwiesen.

Ich kam mit der Frau ins Gespräch und sie begann zu erzählen, etwas über ihren erlernten Beruf als Grafikerin, wie stolz sie war, einen beruflichen Rucksack vorweisen zu können. Ich beobachtete, wie auch die Mitarbeitenden vom Werkraum4 sich sehr einfühlsam für sie interessierten und ihr zuhörten, was sie über Grafik und Design zu berichten hatte. Für mich war das «ganz grosse Schule», wie man eine Person beruhigt, mit Würde und Achtung abholt und ihr Anerkennung schenkt. Das führte dazu, dass diese Frau an den Folgetagen gelöster war und ihren Platz gefunden zu haben schien.»

Den ganzen Bericht der Stiftung zsge über den SeitenWechsel von Annette Graber finden Sie hier. Den gesamten «Report» finden Sie auf der Webseite der Stiftung zsge.