Geschichten, die das Leben schreibt
Lebensgeschichten direkt von Protagonisten zu hören, anstatt über diese in einem Buch zu lesen. Eine Art der lebendigen Bibliothek erleben. Diese Veranstaltung konnten wir zusammen mit unserer Partnerorganisation Förderraum im Rahmen unserer Jubiläumsreihe Mini-SeitenWechsel am 19. November durchführen.
Es war ein Novemberabend in St. Gallen. Die Weihnachtsbeleuchtung wurde bereits in der Innenstadt aufgehängt und im gemütliche Stadtbistro von Förderraum kamen die ersten Gäste an. Zu Beginn konnten sie anhand von Titel und Kurzbeschrieb eine Geschichte wählen. Im Lokal wurde der weitere Ablauf der Living Library erklärt. Jede Person konnte an diesem Abend zweimal direkt und persönlich zwei Geschichtenerzähler:innen zuhören. Zum Schluss gaben die Teilnehmenden eine Rückmeldung zu dem, was sie gehört haben, wie es auf sie emotional gewirkt hat, was es in ihnen ausgelöst hat und wie sie die Erzähler:innen wahrgenommen haben. Beim Apéro konnten dann alle Beteiligten den Abend friedlich ausklingen lassen.
Die Geschichten waren spannend aufgebaut und handelten von wichtigen und oft lebensverändernden Momenten des Lebens. Ein Erzähler berichtete darüber, wie er während einer friedlichen Demonstration im Ausland fast erschossen wurde und wie ihn der Augenkontakt mit dem Polizisten gerettet hat. Eine andere Geschichte handelte vom Umgang mit Essen und mit dem eigenen Körper und wie wichtig es sein kann, sich helfen zu lassen. Es wurden aber auch Erlebnisse geschildert, bei welchen man es endlich geschafft hat, über den eigenen Schatten zu springen, Ängste zu überwinden und das tun, was man sich von Herzen wünscht. Inspirierend war auch die Geschichte eines jungen Mannes, der nach einem Paragliding-Unfall die Diagnose Querschnittlähmung erhalten hat. Sein Lebenswille und positiver Umgang mit dieser Situation waren sehr beeindruckend. Allen Geschichten war gemeinsam, dass sie mentale Krisen, herausfordernde Lebenssituationen, Schicksalsschläge und den Umgang damit schilderten. Sie zeugten von persönlicher Stärke, Mut und viel Menschlichkeit.
Die Zuhörer:innen haben an diesem Anlass in einem vertrauensvollen Rahmen einen kurzen Einblick in andere Lebenswelten und -themen erhalten, konnten mitfühlen, aufmerksam zuhören und ihre Blickfelder erweitern. Es waren menschliche Begegnungen, die man nicht so schnell vergisst und, die zu mehr Verständnis für Andere beigetragen haben. Genau im Sinne von SeitenWechsel.
Weitere News
Alle News«Die Tür zum Thema Lebensende wieder öffnen»
Neu sind SeitenWechsel-Einsätze auch im Hospiz Aargau möglich. Das Hospiz Aargau begleitet Sterbende und ihre Angehörigen in einem multiprofessionellen Rahmen ambulant und stationär. Zudem gibt es Trauertreffs für Hinterbliebene. Wir haben ein paar Fragen an den Geschäftsführer Dieter Hermann gestellt.
Mehr lesen
Engagement von Unternehmen für unsere Demokratie
Wer ist verantwortlich für die Demokratie? Ein wichtiger Akteur geht häufig vergessen: Die Wirtschaft. Denn von wichtigen Prinzipien einer Demokratie wie beispielsweise vielfältige Mitsprachemöglichkeit oder ein funktionierendes Rechtssystem profitieren Unternehmen ebenfalls. Aber was können sie für die Demokratie tun?
Mehr lesen
Herzlichen Dank und auf ein frohes 2025
Ein besonderes Dankeschön geht dieses Jahr an alle sozialen Institutionen, mit denen wir zusammenarbeiten. Sie haben nicht nur die Türen für SeitenWechsel-Einsätze geöffnet, sondern auch unser Jubiläum mit den Mini-SeitenWechseln zu einem echten Highlight gemacht. Fünf besondere Einblicke, die viele Menschen sonst nicht erlebt hätten – dafür sind wir Ihnen unglaublich dankbar!
Mehr lesen